Es gibt sie – diese Spiele: Da steht am Ende ein Remis auf der Anzeigetafel und man weiß nicht so recht, ob das nun als Punktverlust oder -gewinn einzuordnen ist!
Nun, betrachtet man den Verlauf und unsere Leistung während dieser 60 Minuten, so muss man zu der Erkenntnis kommen, dass es eher ein gewonnener Punkt ist.
Doch der Reihe nach: Im Spiel der Tabellennachbarn wäre der Sieger weiterhin in Schlagdistanz zum Spitzentrio geblieben. Unsere personelle Lage war aber weiterhin nicht ganz optimal, denn wir hatten erneut einige krankheitsbedingte Ausfälle und Jacob „durfte“ zeitgleich bei Herren1 aushelfen. So traten wir zwar nicht mit vollbesetzter Bank, aber mit dem festen Willen an, diese beiden Punkte auf unser Konto zu buchen. Aber schon die ersten Minuten zeigten, dass dieses Spiel an diesem Abend kein Selbstläufer werden würde. Zwar stand unsere Abwehr gut und ließ nur wenige Würfe des gegnerischen Angriffs zu. Dahinter stand mit Werner wie gewohnt ein sicherer Rückhalt, der dann auch noch einige Bälle entschärfen konnte.
Auch das Rückzugsverhalten war gut. Beispielhaft dafür war ein von Andy einhändig abgefangener Gegenstoßpass, womit ein zu jenem Zeitpunkt noch höherer Rückstand vermieden werden konnte.
Doch unser Angriffsspiel sollte diesmal einfach nicht in die Gänge kommen. Die Spielzüge wurden selten konsequent zu Ende gespielt und auch so mancher technischer Fehler schlich sich immer wieder ein.Fast zwei Dutzend Fehlwürfe und mehr als ein halbes Dutzend technische Fehler spiegelten sich dann eben entsprechend im Halbzeitergebnis wider. Dazu kam noch die unterirdische Quote vom 7m-Punkt, denn von 3 Möglichkeiten konnten wir nur 1 nutzen. Kurzum: Diese erste Halbzeit war kein Leckerbissen für Freunde des gepflegten Handballs und (ob des Ergebnisses) schon gar nicht für den Gäste-Fanblock. Die aufregendste Aktion der ersten Hälfte war ein Ringkampf von Janek mit seinem Gegenspieler, wofür der Unparteiische beiden dann richtigerweise eine kleine Auszeit spendierte.
Aber trotz der bescheidenen Leistung und des Rückstandes, hatten die unserem Team wohlgesonnenen Fans den Eindruck, dass diese 3 Tore in Halbzeit zwei noch aufgeholt und das Spiel zu unseren Gunsten gedreht werden könnte.
Diese Hoffnung wurde jedoch gleich zu Beginn der 2. Hälfte weiterhin auf eine harte Probe gestellt, denn erstmal ging es so weiter wie in den ersten 30 Minuten. Ballverluste im Angriff führten nun zu direkten Torerfolgen der Gastgeber, so dass unser Rückstand nach 45 Minuten sogar auf 5 Tore angewachsen war (15:10). Jetzt musste so langsam aber etwas passieren, wenn man nicht ohne Punkte nach Hause fahren wollte. Und auf einmal war dann auch das Feuer wieder da. Nach einem abgewehrten Wurf von Paul schaltete Staudi am schnellsten und eröffnete mit einem schönen Heber die Aufholjagd. Die weiterhin gute Abwehrarbeit konnte nun auch in schnelle Gegenstöße umgesetzt werden und so waren wir mit einem 4:0-Lauf innerhalb von dreieinhalb Minuten wieder im Geschäft (15:14 Minute 49). Wir konnten das Spiel zwar nicht drehen, blieben aber immer dran und erzielten eine Minute vor dem Ende erstmals seit dem Stande von 1:1 wieder den Ausgleich. Das Spiel stand auf Messers Schneide und die Gastgeber legten bei Minute 59:34 erneut ein Tor vor. Nun war mentale Stärke angesagt. Paul übernahm die Verantwortung und erzielte 7 Sekunden vor dem Ende wieder den Ausgleich. Und dann wäre sogar doch noch der Sieg für uns drin gewesen, denn Marvin fing den gegnerischen Anwurf geschickt ab und stand an der Mittellinie frei. Doch es blieben ja nur noch ein oder zwei Sekunden … kaum Zeit, um sich in eine aussichtsreichere Wurfposition zu bringen und so wurde sein Wurf eine Beute des gegnerischen Torwarts.
Aber – und hier muss man ehrlich sein – dieser Sieg wäre an diesem Abend wirklich nicht verdient gewesen!
Fazit: Man sollte die positiven Aspekte dieses Spiels sehen. Und das war klar der unermüdliche Einsatz und der Wille, an einem – nennen wir es mal – „spielerisch gebrauchten Tag“ alles zu geben, um das maximal Mögliche rauszuholen!
Es spielten: Rochus, Werner; Andreas(1), David(2), Erik, Ferdinand(2), Janek(1), Julian(3/1), Marvin(3), Paul(7/2), Stefan(2)
©VR
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