Bericht von Dirk Waidner (HVR-Pressewart):
Die rheinhessische Handballfamilie sendet Auswahlspieler Jannes Felber beste Genesungswünsche und freut sich über einen Doppelerfolg der HVRAuswahlmannschaften Einen Doppelsieg feierte der Handballverband Rheinhessen beim zehnten WalterLaubersheimer-Gedächtnisturnier in Idar-Oberstein.
Sowohl die weibliche HVR-Auswahl des Jahrgangs 2005 als auch die männliche 2004er Auswahl blieben in jeweils drei Spielen gegen die benachbarten Landesverbände aus der Pfalz, dem Rheinland und dem Saarland ohne Punktverlust und sicherten sich den Pokal für den ersten Platz. „Das ist ein Novum in der Geschichte des Turniers. Noch nie haben wir beide Konkurrenzen gewonnen, in den meisten Jahren sind wir mit unseren Mannschaften gar deutlich hinterher gelaufen“, freute sich der begeisterte HVR-Präsident Klaus Kuhn über den unerwarteten Erfolg, den er mit jeweils 100 Euro für die Mannschaftskasse belohnte. „Beide Teams haben hervorragend gespielt und unseren Verband toll vertreten. Besonders die Mädchen haben große Fortschritte gemacht, nachdem sie im vergangenen Jahr in Ingelheim noch Letzter geworden sind.“ Die rheinhessischen Jungen hatten zwar schon im Vorjahr das Turnier gewonnen, damals aber nur aufgrund des besseren Torverhältnisses im Vergleich dreier punktgleicher Teams. Diesmal ließ der HVR-Nachwuchs keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Schon im ersten Spiel gegen das Rheinland setzten sich die Rheinhessen früh ab, führten 5:2, 10:4 und zur Pause 15:8. Trotz vieler Wechsel kontrollierten sie auch die zweite Halbzeit und gewannen schließlich mit 24:19. Nicht minder überlegen präsentierte sich die Mannschaft von Auswahltrainer Jan Ludwig bei ihrem zweiten Auftritt gegen den Pfälzer Handballverband, der fast schon zur Machtdemonstration geriet – auch wenn ausgerechnet in diesem Spiel der einzige Wermutstropfen den rheinhessischen Freudentag eintrübte. Als Jannes Felber beim erfolgreichen Abschluss eines Gegenstoßes zum 5:2 gefoult wurde, landete er so unglücklich, dass er sich einen Bruch des Handgelenks zuzog und sofort ins Krankenhaus gebracht werden musste. Als seine Mannschaftskameraden später den Turniersieg feierten, wurde er bereits operiert. Auf den Ausfall und die lange Unterbrechung reagierte das HVR-Team aber keinesfalls geschockt, sondern scheinbar extra motiviert. Bis zur Pause wuchs der Vorsprung auf 13:5 und beim Abpfiff hieß es gar 27:11 für die Rheinhessen, die mit einer starken Abwehr, viel Tempo und einem variablen Angriffsspiel den am Ende zweitplatzierten Gegner jederzeit dominierten. Turnierorganisator Axel Schneider von der gastgebenden HSG Obere Nahe lobte die rheinhessische Auswahl für ihre „hohe Ballsicherheit und eine gute Spielstruktur“. HVR-Vizepräsident Erich Meyer fühlte sich angesichts des blinden Verständnisses zwischen dem herausragenden Niklas Glindemann und dem körperlich starken Kreisläufer Denis Milosavljevic gar an die RheinNeckar-Löwen und ihr erfolgreiches Spiel über den Kreis erinnert. Mit Malte Wolf gab es noch einen dritten Spieler für Durchsetzungskraft, hohe technische Fähigkeiten und starkes Abwehrspiel hervorzuheben. „Drei Spieler haben den Unterschied gemacht“, wusste Schneider, dass die Leistungsträger des Oberliga-Tabellenführers TV Nieder-Olm auch in der Auswahl eine führende Rolle spielen. Nachdem die Pfälzer das Rheinland geschlagen hatten, standen die rheinhessischen Jungs jedenfalls schon vor dem abschließenden Duell gegen die punktlosen Saarländer als Turniersieger fest. Trotzdem geriet gerade dieses Spiel zur größten Herausforderung des Tages. Denn die von Weltmeister Christian Schwarzer trainierte Saar-Auswahl hatte sich gut auf das starke Zusammenspiel des HVR-Rückraums mit Milosavljevic eingestellt und gestaltete die Begegnung zunächst ausgeglichen. Zur Pause lag das HVR-Team gar 6:7 zurück, ehe es in der zweiten Halbzeit mit sechs Toren in Folge aus dem 7:8 ein 13:8 machte und anschließend dem sicheren 20:15-Erfolg entgegen steuerte. „Wir haben uns umgestellt, sind nach der Pause konsequent von Rechtsaußen eingelaufen und haben es dann mit zwei Kreisläufern in der Kleingruppe gelöst“, erklärte Ludwig die Wende im Spiel,
zu der auch eine aggressivere Abwehr und die Paraden von Torwart Maximilian Wald beitrugen.
Einen etwas anderen Turnierverlauf verfolgten die zahlreichen Zuschauer bei den Mädchen, wo die Dramaturgie im letzten Spiel des Tages die bis dahin zweimal siegreichen Teams aus Rheinhessen und dem Saarland aufeinander treffen ließ. Ein echtes Endspiel also, das aber nur in den Anfangsminuten Spannung lieferte. Denn nach ausgeglichenem Beginn machten vor allem zwei Spielerinnen den Unterschied zu Gunsten des HVR aus: Lisa Conrad sorgte mit zahlreichen Paraden für einen deutlichen Vorteil auf der Torhüter-Position und im Angriff wirbelte die wieselflinke Marie Thierfelder durch die gegnerische Abwehr, um einen Treffer nach dem anderen zur 8:2-Führung beizusteuern. Zur Pause verkürzte der HV Saar zwar noch einmal auf 7:10, in der zweiten Halbzeit zog der HVR aber wieder auf 15:9 davon und gewann sicher mit 19:16. „Wir haben uns in jedem Spiel gesteigert und den vielen Unterzahlsituationen gegen das Saarland mit großem Kampfgeist getrotzt. Da hat der mannschaftliche Zusammenhalt den Ausschlag gegeben“, bejubelte HVR-Auswahltrainerin Steffi Welter den Erfolg. Zuvor hatte ihr Team bereits gegen das Rheinland überzeugt, das durch sieben Toren von Ylea Winter und fünf von Thierfelder mit 18:11 (10:6) geschlagen wurde. Auch gegen die Pfalz lagen die HVR-Mädchen von Beginn an vorne, führten nach zehn Minuten bereits mit 11:5 und steuerten über den 18:7-Pausenstand einem 30:13-Kantersieg entgegen. Somit durften sich die beiden HVR-Teams bei der Siegerehrung den jeweils größten Pokal abholen und danach auf der Heimfahrt gemeinsam im Bus feiern.
Für den weiblichen Jahrgang 2005 des HVR waren im Einsatz: Lisa Conrad – Anna Eilers, Pauline Rebhan, Josefine Schmidt, Anna Brunn, Henriette Mann, Marie Thierfelder, Helena Piening, Ylea Winter, Leyla Tasci, Rosa Kehrein, Tessa Ebert, Anna Biegner.
Für den männlichen Jahrgang 2004 des HVR waren im Einsatz: Luis Friedrich, Maximilian Wald – Jannes Felber, Nico Spira, Niklas Glindemann, Eliah Tullius, Denis Milosavljevic, Jakob Schneider, Malte Wolf, Paul Bonin, Daniel Klar, Colin Prieber, Yannick Heydasch, Renko Wilms.
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