Zum Abschluss der DHB-Pokalrunde der diesjährigen A-Jugend-Bundesliga-Saison traf das Nachwuchsteam von Trainerin Nikoletta Nagy im letzten Saisonspiel vor heimischer Kulisse auf die Junioren des 1. VfL Potsdam.
Im Vorfeld der Partie war klar, nur wenn jedes Rädchen wie in einem Uhrwerk perfekt zusammenpasst, dazu noch eine Prise Matchglück kommen, könnte es was werden mit einem abschließenden Sieg für die junge Selztalgarde im letzten Saisonspiel der A-Jugend-Bundesliga.
Doch wirft man einen Blick auf die nackten Zahlen, außer dem finalen 25:32-Endstand, so mutet die Begegnung wohl eher einer wilden Prügelei an, statt einem fairen Handballspiel. Insgesamt 16 Zwei-Minuten-Zeitstrafen verhängte das Schiedsrichtergespann. Dabei trafen 11x Zeitstrafen die Hausherren. Darunter zweimal wegen eines Wechselfehlers. Auf der Gegenseite waren es fünf Zwei-Minuten-Sanktionen inklusive einer Roten Karte nach einem unübersichtlichen Gerangel während der Schlussphase. Da fragt man sich schon, kann es sein, dass die Schiedsrichter ein gänzlich anderes Spiel verfolgt haben als die knapp 130 Zuschauer in der IGS Sporthalle.
Gut, grundsätzlich steht außer Frage, dass die Zuschauerwahrnehmung stets im Widerspruch zu beinahe jedem Pfiff der Herren in schwarz steht. Aber auch, wenn ein omnipräsenter Stefan Kretzschmar erst kürzlich in einem seiner Podcasts ein flammendes Plädoyer für unsere Referees und darüber gehalten hat, dass stets die unterlegenen Teams kein gutes Haar an den Schiedsrichterleistungen lassen. Bin ich leider genau an diesem Punkt. Hege aber im Umkehrschluss die leise und vielleicht berechtigte Hoffnung, dass auch Schiedsrichter und -gespanne so drauf sind, sich selbst zu hinterfragen und erkennen was günstig und was eher ungünstig war, um so durch neue Erfahrungen, durch ein Mü mehr Empathie und mit etwas höherer Resilienz künftig Partien anders anzugehen. Übrigens Eigenschaften, die nicht nur auf dem Handballfeld ziemlich gute Wegbegleiter sind…!
Doch kommen wir zum Spiel. Nach der ersten 2:1-Führung (4.Min.) hieß es in Spielminute vierzehn 3:10 für die Gäste und erste berechtigte Zweifel an einem erfolgreichen Abschneiden der jungen Wilden des TV machten sich breit. Die Gäste mit dem Selbstvertrauen von drei Siegen in Folge angereist und mit dem klaren Ziel durch das Erreichen der ersten beiden Tabellenplätze in das DHB-Pokal-Viertelfinale einzuziehen agierten druckvoll im Angriff und sehr konsequent im Abwehrverband. Nur allmählich konnte sich das Team von Nikoletta Nagy etwas freispielen, musste jedoch einen klaren 12:19-Pausenrückstand mit in die Kabine nehmen.


Einstellung, Leidenschaft und Einsatzwille damit hatte sich die junge TV-Truppe bislang oft den Respekt des Gegners verdient und auch so wollten sie es diesmal in den zweiten 30 Minuten angehen. Doch auch im zweiten Abschnitt spielten die Gäste, wenn auch nicht mehr ganz so druckvoll, wie aus einem Guss. Hielten den Abstand bei 6 bis 7 Toren und hatten mit der Schlusssirene und dem 25:32-Endstand die Gewissheit nicht mehr von einem der beiden vorderen Tabellenplätze verdrängt werden zu können.
Für unsere Jungs hieß es nach dem Spiel erst einmal Abschied nehmen von Trainerin Nikoletta Nagy und Torwarttrainer Michael Braun, die den Verein verlassen.

Dazu werden die Spieler des 2005er Jahrgangs künftig im Aktivenbereich die Handballstiefel schnüren und ein neues A-Jugend-Team des Jahrgangs 2006/07 unter Regie von Co-Trainer Marco Bürmann wird versuchen die Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga der Saison 2024/25 zu schaffen, die in der kommenden Spielzeit in zwei Divisionen (1.+ 2. A-Jugend-Bundesliga) unterteilt wird.
Es spielten im Tor: Moritz Wolfram, Nico Welter, Joshua Dammel; im Feld: Finn Kräuter (3), Philipp Osterhagen (3), Matti Uhrig, Ben Brednich, Julius Lunnebach (1) Noah Hangen (2), Paul Bonin (8/4), Esteban Wolf (4), Lukas Kummerer (4) Patrik Szilvasi.
Also dann, bis bald in der Halle! Tatarrrattataa TV…!

(C) C.U.