Als ich mich am sonnigen Sonntagmittag gut gelaunt vom Bretzenheimer Beachhandballturnier verabschiedete, wurde ich gefragt, „Wo ich so eilig hin wolle?“ „Nach Idstein, zum Hexencup, unsere E-Mädchen unterstützen oder einfach nur ein bisschen Powerhandball sehen!“, war meine Antwort an die etwas verdutzte, anwesende Elternrunde. Ich grinste mir in meinen Bart und fuhr voller Optimismus gen Idsteiner Land. Ich kenne die meisten unserer 2009er Girls seit den Minis. Die vorbildliche Ausbildung durch Trainerin Ute Henss und Ihre Co-Trainer Jonas und Tim trifft auf einen wunderbaren Mädchenjahrgang. Sowohl was die Anzahl der Kinder, aber auch Begeisterung, Fähigkeiten und Trainingsfleiß der einzelnen Spielerinnen anbelangt, ein „von der Handballsonne Rheinhessens verwöhntes“ Team. Bereits in der Vorsaison haben sie als jüngere E II in Rheinhessen nur in zwei externen Liga-Begegnungen das Nachsehen gehabt. Dabei trafen sie immer auch auf ältere 2008er Spielerinnen. Trotz eines Turnieres auf fremden Terrain, mit Mannschaften aus den traditionell starken hessischen Ligen, war ich überzeugt, unsere Handballmädchen vom TV Nieder-Olm werden mir viel Freude bereiten.

Gespielt wurde 2x 10 Minuten, mit 5 Teams in einer Gruppe. Jeweils in der ersten Halbzeit, im für uns bekannten 2x 3 gegen 3 Modus und in der zweiten Halbzeit, klassisch 6 gegen 6 Feldspielerinnen über die gesamte Platte, welches wir in Rheinhessen erst ab der D-Jugend spielen. Die anderen Teilnehmer waren die SG Bruchköbel, HSG Goldstein/Schwanheim, TSG Münster und der gastgebende TV Idstein.

Die ersten 3 Paarungen absolvierten unsere Girls wie folgt:
SG Bruchköbel – TV Nieder-Olm ​​​1:15
HSG Goldstein/Schwanheim – TV Nieder-Olm ​​1:14
TSG Münster – TV Nieder-Olm ​​​​5:14

Im vorletzten Spiel des Tages meinte es der Spielplan dann besonders spannend und unsere Blau-Weißen traten gegen die ebenfalls noch mit blütenweißer Weste dastehenden Gastgeberinnen zum tatsächlichen Endspiel um die Turnierkrone an.

TV Idstein – TV Nieder-Olm​​​​ 4:21 (3:12)

Ganz offen, ja ich bekenne mich, wie auch schon geschildert, durchaus erwartungsvoll angereist zu sein. Bereits die ersten Gruppenspiele fielen schon sehr überzeugend aus. Aber mit einer solchen – Entschuldigung – bockstarken Leistung am Ende eines warmen Turniernachmittags hatte ich nicht ansatzweise gerechnet. Ehrlich, ich war irgendwann im Laufe des „Finales“ einfach nur noch beeindruckt. Es bleibt im Grunde nur der gesamten Mannschaft und ihrer sportlichen Leitung ein riesen Kompliment für diese Spitzenleistung zu zollen. Alle Mädchen kamen zum Einsatz und konnten sich selbst durch kluges Pass- und Laufspiel, konzentrierte Abwehrarbeit und starke Torwartdarbietungen hochverdient mit dem deutlichen Erfolg ihrer Mannschaft belohnen. Um es klar zu sagen, alle anwesenden Turniermannschaften spielten E-Jugendhandball auf sehr ansehnlichem Niveau. In jedem Team waren auffällige, talentierte und leistungsstarkeMädchen dabei. Dazu kommt, dass insgesamt 4 x 20 Minuten Spielzeit in sommerlich warmer Halle, nach nur einer Trainingswoche, auch physisch für keine der jungen Spielerinnen ein Pappenstiel war . Unsere Girls haben spätestens im Endspiel ihre handballerische Grenze neu definiert. Sie haben den Raum der in die D Jugend aufgerückten 2008er besetzt. Sie haben bereits früh in der Saison ihren nächsten Schritt gemacht und ich bekam an diesem Sommernachmittag zu meiner großen Freude von „Utes jungen Wilden“ meinen erhofften Vollgas-Powerhandball „ofenfrisch“ auf die Platte serviert. Trainerin Ute Henss sprach nach dem Endspiel: „….von einem lauten Ausrufezeichen!“ und Co-Trainer Tim freute sich sichtlich für seine Girls über den ersten kleinen Titel dieses Jahrgangs.

Bravo, Chapeau, und macht weiter so! Vielen Dank für 4 großartige Spiele und genießt euren verdienten Abschiedsapplaus von der gut gefüllten Tribüne. Ein großes Lob gilt ebenso dem Veranstalter TV Idstein für die Ausrichtung dieses tollen Mädchen-Turniers. Danke, dass wir dabei sein durften!

Für die weibliche E-Jugend des TV Nieder-Olm gewannen den Hexencup 2019:
Adea, Caroline, Charlotte, Finja, Johanna, N.N., Katharina, Leni, Marie, Marla, Sophie.

@ Michael Runge