Es gibt ja immer mehrere Möglichkeiten, einen Sonntagnachmittag im November zu gestalten. So könnte man z.B. eine ruhige Zeit auf der Couch im heimischen Wohnzimmer verbringen oder aber den Weg in die Sporthalle nehmen und unserer ältesten männlichen Jugendmannschaft beim Handballspielen zuschauen. Letzteres sorgt dann (zumindest im Moment) sicher dafür, dass sogar als Zuschauer der Kreislauf in Schwung kommt und das Gehirn ganz schön arbeiten muss, um das auf dem Feld dargebotene zu verarbeiten.

Aber kommen wir nun ganz konkret zum sportlichen Teil: Mit Blick auf die Tabelle sollte dieses Spiel eine lösbare Aufgabe für unsere Jungs sein. Doch wie bereits mehrfach an dieser Stelle erwähnt, stellt sich diese Liga – mit einzelnen Ausnahmen – sehr ausgeglichen dar, so dass jedes Spiel über die jeweilige Tagesform, personelle Besetzung, taktisches Geschick und die mentale Einstellung/Stärke entschieden werden kann.

Die personelle Ausgangslage war unsererseits nicht optimal, denn wir mussten den Ausfall unseres kompletten „Milo-Mittelblocks“ verkraften. Dies hatte sichtbar Auswirkungen auf das Abwehrspiel unserer Mannschaft. Die Mitte offenbarte den gegnerischen Angreifern viele Lücken, die diese vor allem in der ersten Halbzeit auch dankend annahmen. Dazu kam noch, dass die Jungs in der Abwehr viel zu passiv agierten und gegen die flinken Rückraumspieler der Pfälzer im „1 gegen 1“ häufig das Nachsehen hatten. Im Angriff kamen die Spielzüge nicht wie gewohnt ins Rollen und die Würfe aus dem Rückraum scheiterten oft am guten gegnerischen Torwart.

Und selbst die besten Chancen durch Tempogegenstöße frei vor dem Tor wurden nicht genutzt. (Wie z.B. gleich 2 mal beim Stand von 9:12!) So bestimmten nach unserer 4:3-Führung (6. Minute – Es sollte bis kurz vor Schluss die Letzte im Spiel sein!) im ersten Durchgang die Gäste aus der Vorderpfalz das Geschehen und kamen zu einer klaren Pausenführung.

Die Traineransprache in der Halbzeit war sicherlich deutlich, denn die bis dahin gezeigte Leistung war – vorsichtig ausgedrückt – „ausbaufähig“, und es war ja noch nichts verloren! Eine Änderung, die bereits Ende der ersten Hälfte Wirkung zeigte, war die Einwechslung von Malte. Mit ihm kam Aggressivität und Stabilität in die Abwehr und der Jüngste brachte dann auch etwas mehr Ordnung in das Angriffsspiel. Nachdem der Rückstand kurz nach der Pause erst nochmal größer wurde, kämpfte sich unser Team ins Spiel hinein, blieb aber vorerst immer mit 2-4 Toren im Hintertreffen. In dieser Phase war es Nils, der sich ein ums andere Mal durchsetzen konnte und mit 6 Toren in 12 Minuten dafür sorgte, dass das Spiel offen blieb. Ja und dann – dann kamen diese letzten 9 Minuten (4 Tore Rückstand) und zwei der oben genannten Parameter, die solch ein Spiel entscheiden können: Taktisches Geschick und die mentale Einstellung. Die Trainer nahmen jetzt noch beide Auszeiten, um mit klaren Ansagen die Sinne der Jungs zu schärfen und das (fast) Unmögliche doch noch möglich zu machen. Und die Jungs setzten es um: Plötzlich war die Effektivität wieder da, den Gästen gelang nichts mehr und Tor um Tor konnte aufgeholt werden.

Vor allem Julian und Niclas waren in den letzten 5 Minuten nicht mehr zu halten. Egal ob per Spielzug oder von außen – jeder Wurf war nun drin und so ertönte der Schlusspfiff im Jubel von Spielern und Fans des Heimteams.

Fazit: Spielerisch sicher kein guter Auftritt unserer Jungs, aber die individuelle Stärke Einzelner und der Wille, diese Partie noch zu drehen, führten zum Erfolg. In diesem Sinne äußerte sich auch Trainer Udo: „Rein vom Spielerischen her hätte der Gegner heute eigentlich mindestens einen Punkt verdient gehabt!“

Es spielten:   Luca (Tor); Chris(5), Elias(2), Hagen(3), Julian(4), Malte(1), Marc, Marvin, Max(2), Niclas(3), Nils(10), Paul

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