Schaut man nur auf das Endergebnis dieses Spiels, so wird der geneigte Leser annehmen, dies sei eine klare Sache für das Auswärtsteam gewesen. Der Spielverlauf stellte sich aber deutlich anders dar!

Wir taten uns von Beginn an schwer, im Angriff zu schnellen, bzw. einfachen Torerfolgen zu kommen. Ein Blick auf die Statistik gibt auch den entsprechenden Aufschluss über das Geschehen: Wir hatten gar nicht mal viele Fehlwürfe oder Ballverluste, aber die Abwehr der Hausherren schaffte es immer wieder, unser Rückraumspiel zu unterbinden. Das Resultat waren viele Freiwürfe und zeitlich lange Angriffe, was dann eben nur zu 12 Toren in Halbzeit 1 führte. Die Abwehr stand eigentlich ganz gut, allerdings ließen wir die heimischen Rückraumspieler oftmals ihre spielerische Linie ohne große Störungen durchziehen. Diese waren sehr beweglich und kreuzten bis sich eine Lücke zum Torwurf auftat, die sie dann auch nutzten. Und wenn dann mal ein Wurf von unserer Abwehr geblockt wurde, fiel der Ball stets nochmal einem der Angreifer vor die Füße und fand doch noch seinen Weg in unser Tor. So blieb das Spiel ausgeglichen. Wir gingen in Führung, der Gegner glich aus. Erst nach einer Auszeit der Gastgeber (Minute 18, 7:8) kamen wir besser ins Spiel. Ein Rückhand-Tor von Julian und eine Kegeleinlage von Michael brachten die erstmalige 3-Tore-Führung. Dieser Vorsprung hätte dann auch gerne bis zur Halbzeit bestehen bleiben können, doch es kam anders: Ein nicht genutzter Strafwurf unsererseits und ein erfolgreicher der Niersteiner mit dem Halbzeitpfiff und schon war der Gegner wieder im Spiel zurück.

Zu Beginn der 2. Hälfte stellten die Hausherren im Rückraum etwas um und bevor wir uns darauf eingestellt hatten, trumpfte der Sportkamerad Böhringer nun mit 3 Toren in 5 Minuten groß auf und brachte seine Farben sogar in Führung (14:13, Minute 33). Es ging nun hin und her, aber um sich erneut abzusetzen und dieses Spiel in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, musste irgendetwas passieren. Und das tat es dann auch. Und zwar in Form einer 2-Minuten-Strafe (unserer einzigen!) gegen Paul. Ja, tatsächlich: Dieser augenscheinliche Nachteil ließ das Spiel zu unseren Gunsten kippen. Noch in Unterzahl konnten wir auf 3 Tore davonziehen und danach waren wir die klar spielbestimmende Mannschaft. Es kam nun einiges zusammen. So merkte man dem gegnerischen Rückraum jetzt den hohen läuferischen Aufwand in Halbzeit 1 an und unsere Abwehr ließ nun fast nichts mehr durch. Was nicht geblockt wurde, entschärfte Werner. Als Highlight einen freien Wurf von der Mitte und direkt im Anschluss den Nachwurf von außen (Minute 52). Und im Angriff war Paul nach Absitzen der Strafzeit jetzt nicht mehr zu halten: Allein in den letzten 12 Minuten erzielte er weitere 6 Treffer. Ein Zeichen, das sich das harte Trainingsprogramm in der Endphase eines Spiels doch auszahlt.

Fazit: Das Ergebnis täuscht etwas über die Schwierigkeiten hinweg, diesen Sieg zu erreichen. Bemüht man hier wieder die Statistik, zeigt sich in einem weiteren Punkt, wie umkämpft diese Partie war: Sage und schreibe 14 Strafwürfe wurden verhängt – ein wahres 7m-Festival.

Es spielten: Rochus, Werner; Erik, Jacob(1), Janek, Julian(3), Justus(1), Michael Ka, Michael Ke(15/5), Nils(1), Paul(10/2), Steffen(2)                                                                                                                                                                    ©VR