„Die Tabellenkonstellation spiegelt das tatsächliche Kräfteverhältnis der beiden Mannschaften keineswegs wieder. Vielmehr ist festzustellen, dass der HC Gonsenheim einige, bereits als gewonnen verbuchte Spiele in den letzten Minuten verloren hat und sich somit nach den ersten sieben Spielen im unteren Tabellendrittel wiederfindet. Trotz alledem besitzt der HC Gonsenheim eine schlagkräftige und wurfgewaltige Mannschaft, die wir zu keinem Zeitpunkt der Partie unterschätzen dürfen“, meinte Chefcoach Tino Stumps bereits vor der Partie.
Der TV Nieder-Olm sollte dennoch, auch aufgrund der zuletzt makellosen Bilanz von sieben Siegen in Folge, als Favorit in die Partie gehen. Der HC Gonsenheim überraschte das „Selztalensemble“ zu Beginn der Partie mit einer ungewohnten 3:3 Abwehr, welche zum Teil sogar in eine „Totale Manndeckung“ überging.
Sollten sich hierdurch, insbesondere über den Kreis und die Außen zahlreiche Chancen kreieren lassen, vermochte es der TV Nieder-Olm zu Beginn der Partie nicht, die Lücken in der Gonsenheimer Defensive zu nutzen.
Doch auch die Mainzer Vorstädter aus Gonsenheim taten sich mit der gewohnt robusten 6:0 Abwehr des „Seltalensembles“ sichtlich schwer, so dass diese erst nach fünf gespielten Minuten das erste Tor der Partie, zum 1:0 erzielen konnten.
Zwischen der 5. und 15. Spielminute schaffte es der TV Nieder-Olm lediglich ein Tor gegen die kämpferisch eingestellte Gonsenheimer Deckung zu erzielen und geriet somit mit 7:1 in Rückstand (15.Spielminute). Chefcoach Stumps sah sich aufgrund der Leistung der Seinen dazu genötigt, eine Auszeit zu nehmen und seine Mannschaft wachzurütteln.
„Wir haben bis zur 15. Spielminute insbesondere in der Abwehr eigentlich solide gestanden und gut im Verbund verteidigt. Im Angriffsspiel ist uns jedoch kein Mittel gegen die wirklich unorthodox aufspielenden Gonsenheimer Deckung eingefallen. Zu oft haben wir einfache Pässe in die Arme der Gastgeber gespielt oder aber klare Chancen nicht nutzen können“, meinte Co-Trainer Moritz Walch.
Die Auszeit zeigte Wirkung, auch wenn der TV Nieder-Olm den Gonsenheimer Vorsprung nicht egalisieren konnte. So ging es über einen 9:7 Zwischenstand (25. Spielminute), mit einem Halbzeitstand von 11:9 für beide Mannschaften zum Pausentee.
Im zweiten Spielabschnitt stellte der HC Gonsenheim auf eine 5:1 Deckung um, was auf den doch enormen Laufaufwand der zuvor gespielten 3:3 Formation zurückzuführen sein dürfte. In der Folge schaffte es der TV Nieder-Olm immer wieder den Ausgleich zu erzielen, die Führung vermochte das „Selztalensemble“ jedoch zu keinem Zeitpunkt der Partie zu übernehmen.
Über einen Zwischenstand von 16:16 (41. Spielminute) und 20:18 (51. Spielminute) ging es schließlich für beide Mannschaften in die hitzige Schlussphase. Hier vermochte es der HC Gonsenheim die eigene Führung sicher zu verteidigen, beziehungsweise zu verwalten. In der letzten Spielminute, dreißig Sekunden vor Schluss und Ballbesitz beim HC Gonsenheim, hatte so mancher Zuschauer schon die erste Niederlage des TV Nieder-Olm in der laufenden Spielzeit vor Augen (22:21 / 59. Spielminute). Doch die Mainzer Vorstädter schafften es nicht eine zwingende Torchance zu kreieren, sodass die beiden Unparteiischen 14 Sekunden vor Schluss den Arm zum passiven Zeitspiel erhoben. Die Gonsenheimer vermochten es nicht den Ball im Nieder-Olmer Tor unterzubringen, so dass dieser durch die Unparteiischen dem TV Nieder-Olm zugesprochen wurde. Von Seiten des HC Gonsenheim wurde das Spielgerät dennoch in Richtung des Nieder-Olmer Tores geworfen, woraufhin die Schiedsrichter folgerichtig auf Disqualifikation des entsprechenden Mainzer Spielers und 7-Meter für den TV Nieder-Olm entschieden.
So musste Kapitän Lars Klasmann mit der Schlusssirene zur 7-Meter Line antreten und die Verantwortung für seine Mannschaft übernehmen. Den Strafwurf verwandelte Klasmann gewohnt sicher im Gonsenheimer Gehäuse und der TV Nieder-Olm konnte sich über einen Last-Minute-Punktgewinn freuen.
„Es ist schwierig das Spiel einzuordnen. Einerseits freuen wir uns natürlich über den Punktgewinn und seit 8 Spielen ungeschlagen zu sein, andererseits ist es auch schade, dass unsere Siegesserie hier gerissen ist. Aber wir haben einfach den Start in die Partie verschlafen und uns von den teilweise ringerartigen Defensivaktionen der Gonsenheimer überrumpeln lassen. In der eigenen Defensive haben wir bis auf ein, zwei Aktionen eigentlich gut gestanden. Lediglich im Angriff haben wir heute, nahezu alle nicht unsere Leistung abrufen können“, meinte Rechtsaußen Malte Schildmann nach der Partie.
Es spielten: Zickgraf, Strüder, Hanses, Wanner, Klasmann (6/2), Glindemann (2), Medler (4/3), Schmiedel, Borsch (3), Schildmann (3), J. Wrede, M. Wrede (2), Langheinrich, Schunath (2)
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