Mit der vorzeitigen Meisterschaft im Gepäck, ging es für das Team des Trainergespanns Stumps/Stauder an diesem Wochenende zum zweiten Mal nach Alzey. Nach der bislang ersten und bisher noch einzigen Saisonniederlage (TV Alzey, 36:35), bat diesmal der HSV Alzey zum Stelldichein am vorletzten Spieltag.

Bei durchaus hochsommerlichen Temperaturen, die deutlich mehr zu einer samstagnachmittäglichen Grillrunde einluden statt zu einem Hallensportevent, sollten sich unsere ersten Befürchtungen bereits früh Bewahrheiten. In einer hitzeflimmernden Alzeyer Rundsporthalle antreten zu dürfen. Aber als wäre das nicht schon genug, lagen wir dann auch noch mit dem heimlich gehegten Wunsch, die Umkleidekabinen mögen doch eine einigermaßen erträgliche Raumtemperatur besitzen, völlig daneben. Das frühsommerliche Wetter mit Temperaturen jenseits der 28 Grand tat was es konnte und die baulich, zugegebenermaßen nicht zwingend günstigen Gegebenheiten der Kabinen waren für jeden durchschnittlichen, aber auch überdurchschnittlichen mitteleuropäischen Hallen-Freizeit-Sportler ein derber, subtropischer Schlag und machten das Überstreifen der Trikots, das Anlegen diverser sportunterstützenden Hilfsmittel, das Bandagieren der unterschiedlichsten Blessuren und den trainerlichen Einstimmungsvortrag noch lange vor Anpfiff der Partie zu einer ersten schweißtreibenden Herausforderung. Aber zum Glück ging es uns ja ganz sicher nicht alleine so. Entsprechend waren wir mit unser obligatorisches Anschwitzen-Programm und dem Dehnen dann mit deutlich gebremsterem Schaum unterwegs.

Die Partie gegen den HSV Alzey startete nicht nur mit unserem Ballbesitz (denn wieder einmal hatte ich bei der Seitenwahl auf die richtige Farbe gesetzt…! – wer hat eigentlich hierüber Statistik geführt…, hmmm…?), sondern auch mit unserem Auftakttreffer zum 1:0 durch Kowa. In den darauffolgenden Minuten entwickelte sich ein munteres Hin und Her. Ab der 10. Spielminute mit unserer ersten leichten 8:5-Führung. Doch ließen uns die Gastgeber nicht so einfach enteilen. Fünf Minuten später (9:8) waren die Hausherren wieder dran. Nur um uns kurz darauf erneut den Vortritt mit unserer neuerlichen 3-Tore-Führung (14:11) zu überlassen. Es sollte weder in Halbzeit eins, noch im späteren Verlauf ein Spiel werden, an das man sich noch lange ob seiner dominanten Verteidigungsreihen oder spektakulären Torhüteraktionen erinnern wird. Vielmehr zeigten wir wieder einmal, wie wir reihenweise auf beste Gegenstoßchancen verzichten können. Aber dennoch hielten wir mit einer recht stabilen 6-0-Abwehr das junge Alzeyer Team auf Distanz und die Anzeigetafel zeigte eine 20:15-Führung als das Schirigespann Heinz/Lob dann zum Pausentee bat.

In der Pausenansprache schien das Trainer-Duo durchaus die richtigen Worte gefunden zu haben. Fortan wurden die sich bietenden Gegenstoßmöglichkeiten konsequenter genutzt. Aber Sprüchen wie, „das Tor, das wir hinten nicht kriegen, müssen wir vorne nicht werfen“, konnten in der Pause sicher nicht gefallen sein. Denn anders lässt sich das 29:21-Zwischenergebnis in Minute vierzig nicht erklären, das in viele andere Partien dann doch schon mal ein Endstand hätte sein können. Mit oder gerade wegen dieser klaren Führung im Rücken ging es in den letzten zwanzig Minuten in schöner Regelmäßigkeit hüben wie trüben weiter mit dem Toreschießen und so gab Kowa‘s Treffer zum 30:21 ihm die Gelegenheit mit einer Kaltschalenspende seinen Beliebtheitsgrad in Reihen der Mannschaft weiter zu steigern, was ebenso für unseren Youngster Gabi und seinen 39. Treffer (das 40ste war ein 7-Meter) gilt. Das sich unser Jüngster dann kurz vor dem Ende noch einmal den Zorn des Alzeyer Publikums und des gegnerischen Torhüters zuzog lag vermutlich daran, dass er beim Versuch den Ball im Tor unterzubringen, mit dem Sportgerät wuchtig am Kopf eines sichtlich getroffenen Alzeyer Torstehers scheiterte. Der aber kurz darauf wieder alle Sinne beisammen hatte und auch die Entschuldigung über diesen Fauxpas annahm.

So heißt es nun, alles bereit machen für das große Saisonfinale. Ebenfalls bereit machen heißt es für Kowa, mit neun Treffern letztmaliger Träger unserer Goldmarie-Buxe und für…, ich denke Niklas (2x Zweiminuten-Zeitstrafe) als Träger unserer Pechmarie-Buxe, für den kommenden Samstag, 28.04. um 17:00 Uhr im letzten Saisonspiel vor heimischer Kulisse gegen die HSG Zotzenheim/Sprendlingen/St.Johann und für eine darauf folgende, ganz sicher denkwürdige Meisterfeier.

Es spielten
Tor: Carsten, Staudi
Feld: Niklas (2), Gabi (2), Andi (2), Balte (1), Kowa (9/1), Jonas (6), Tino (8/3), Basti (4), Malte (4), Keber (1), Lüke (1)
Bank: Staudic, Dschi