Unsere Reise führte uns an diesem Wochenende in unsere beschauliche Nachbargemeinde zur SG Saulheim. Zahlreiche, teils epische Schlachten wurden bereits von Oberliga bis C-Klasse zwischen den unterschiedlichsten Teams beider Vereine geschlagen. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass so ein Derbysieg schon mal als ein, wenn nicht sogar das Highlight gelten kann und eine womöglich nicht ganz so berauschende Saison zu überstrahlen. Was selbstredend monatelang, wenn nicht sogar jahrelang dem Unterlegenen bei jeder noch so passenden, gerne aber auch bei unpassender Gelegenheit unter die Nase gerieben werden darf.

Auch wenn wir das Hinspiel mit einem 33:20-Erfolg bereits für uns entscheiden konnten, so waren wir doch vor der Heimspielstärke der SG auf der Hut. Hatten die Gastgeber doch bereits den Tabellenzweiten HSC Ingelheim mit 29:22 in die Schranken gewiesen und so ein bemerkenswertes Ausrufezeichen gesetzt. Aus alter Saulheimer Verbundenheit hatte unser Trainerfuchs Tino aka Herr Stumps auf diesen Sieg gewettet und ihn mit zwei Gerstensaftkisten für Saulheim prämiert, die wir freilich, Spielschulden sind Ehrenschulden, vor dem Spiel übergaben. Zu einem doppelt oder nichts ließen sich unsere Gastgeber an diesem Tage für die bevorstehende Partie jedoch dann irgendwie doch nicht animieren…! Sehr schade…!!! Und das noch nicht einmal trotz Grippewelle und unserem extremen Verletzungspech in den vergangenen Wochen und  Monaten. Denn das ärztliche Bulletin steht für sich und mutet schon fast an wie das „Internationale Who is Who“ einer ganz eigenen Rekonvaleszentenauswahl.

  • Stefan Staudilovic – nach OP noch außer Gefecht
  • Christian Tuzzinov – nach OP noch außer Gefecht
  • Henni Peterson – mit Bahnscheibenvorfall außer Gefecht
  • Lukas Flißcek – mit Bänder- u. Syndesmoseriss außer Gefecht 
  • Michael Keberino – nach Bänderriss außer Gefecht
  • Tobi Bryant – mit Kreuzbandriss außer Gefecht
  • Dennis Gebauerinski – auf Genesungswege nach Langzeitverletzung
  • Gabi Bertasiauskas – ebenso wie
  • Dennis Be‘Wirthinger grippekrank – außer Gefecht

Die letzten Mohikaner waren somit gerade noch zehn Feldspieler inklusive ihres teilzeitspielenden Trainers, plus einem Torhüter. Wohl dem, der einen solch großen und erlesenen Mannschaftskader besitzt und zu allem Überfluss noch auf den üppigen Fundus aus den Reihen unserer 1. Herrenmannschaft zurückgreifen kann…!  

Die Partie gegen den Tabellenneunten startete ohne das große Abtasten. Die Hausherren markierten den ersten Treffer und in der Folge zumeist die abermalige Führung. Wir glichen im Gegenzug stets wieder aus und so ging es bis zum 7:7 (13.Min.) stetig hin und her. Unsere Abwehr musste sich noch etwas akklimatisieren und auch unsere Angriffsbemühungen fanden zu Beginn nicht immer auf Anhieb ihr Ziel. Kurz darauf die ersten Wechsel der Gastgeber und ein kleiner Bruch im Angriffsspiel der SG deutete sich an. Allmählich schoben wir ein kleines Polster zwischen uns und die Hausherren und hatten nach einem 8:1-Lauf in der 23. Minute eine erste deutlichere Führung inne. Mit einem 5-Tore-Vorsprung (16:11) wurden die Seiten gewechselt und mit einem erneuten Zwischenspurt auf 20:13 zu Beginn der zweiten Hälfte stellten wir bereits früh die Weichen Richtung Sieg. Spätestens beim 30:18 in Minute einundfünfzig hatte auch der letzte Berufsoptimist die Hoffnung auf einen Heimerfolg der SG fahren lassen. Unser 30ster Treffer, ein verwandelter 7-Meter durch Tino aka Herrn Stumps hat einen doppelten Effekt für unsere Mannschafts- und gleichzeitig auch Bierkasse. War es doch eben jener Herr Stumps, der auch den 29. Treffer markierte, so geht also die Bierspende für das 30. Tor auf seinen Deckel. Gleichzeitig war es auch sein 10. Treffer in dieser Partie und dafür lässt Staudi ja für gewöhnlich einen 10er in die Mannschaftsklasse springen. Dass es aber noch viel besser kam an diesem Nachmittag, konnte so kurz vor dem Abpfiff keiner ahnen. Denn für seine Zweiminuten-Mecker-Zeitstrafe hat sich Jonas das Recht erworben, uns in den kommenden Tagen mit einem Kabinenfest, mit ausreichend Mett und zahlreichen Gürkchen zu verwöhnen. So endete die Partie mit 31:23 und nach all diesen Informationen sei nur noch kurz der Träger der „Goldmarie“ und der „Pechmarie“ für das kommende Spiel genannt. Für seine 10 Treffer, darf das goldene Beinkleid erneut Tino oder Herr Stumps (ihr zwei sprecht euch ab…) tragen. Für seine Zeitstrafe fünf Minuten vor dem Ende, hat ganz eindeutig Jonas die Ehre die „schwarze Pechmarie“ zu tragen verdient.

Unsere nächste Begegnung ist das Treffen der Reserveteams und findet am 08.04.2018 um 13:15 Uhr vor heimischer Kulisse gegen den HC Gonsenheim II statt.